Ellen Gross - Zur Person

Mit der Schematherapie alte Muster in Bewegung bringen

Schematherapie ist eine neue Form der Psychotherapie, welche in innovativer und systematischer Weise Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, Gestalttherapie und Tiefenpsychologie verbindet. Ursprünglich wurde Schematherapie zur Behandlung von schweren Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Heute wird sie jedoch zunehmend auch bei affektiven Störungen (Angst, Depression), Zwangsstörungen sowie Lebensproblemen und inneren Konflikten erfolgreich eingesetzt.

Mit einem schematherapeutischen Vorgehen wird versucht, persönliche Probleme auf verschiedenen Ebenen (Gefühle, aktuelles Verhalten, Lebengsgeschichte) zu verstehen und zu bearbeiten. Hierbei werden u.a. erlebnisorientierte und imaginative Techniken eingesetzt. Grundlage der Techniken bildet die Arbeit mit sogenannten Schemata ("Lebensfallen") sowie den spezifischen Modi ("Anteile").

Sie hilft dabei:

  • Verständnis für die in der Kindheit unerfüllten Bedürfnisse (nach Sicherheit, Zuwendung, Fürsorge etc.) zu wecken,
  • zu erkennen, welche Schemata sich daraus entwickelt haben und zu erfassen, in welcher Weise diese das heutige Leben ungünstig beeinflussen,
  • zu erarbeiten, was der Betroffene heute tun kann, um seine aktuellen Bedürfnisse besser zu erfüllen.

Das therapeutisches Vorgehen

Dazu werden verschiedene therapeutische Techniken eingesetzt:

  • emotionsfokussierte Techniken: z.B. Imaginationsübungen
  • kognitive Techniken: z.B. auf verschiedenen Stühlen geführte Dialoge zwischen verschiedenen Modi, einem Schema und einer gesunden Sichtweise
  • verhaltenstherapeutische Techniken: z.B. Rollenspiele und die Vereinbarung von Hausaufgaben, um festgefahrene Muster im alltäglichen Handeln aufzubrechen.

Die schematherapeutische Therapiebeziehung ist ebenfalls ein wichtiger Baustein. Sie besteht aus einer warmherzigen und unterstützenden Beziehung, in der der Therapeut für den Hilfesuchenden als echter (nicht perfekter) Mensch und Gegenüber auftritt.